Wasserstoff für Thüringen 2029 – Netzbetreiber unterzeichnen Grundsatzvereinbarung zur Kooperation bei H2-Gasnetzumstellung

Die Netzbetreiber GASCADE, Ferngas und TEN wollen Umstellung des Thüringer Erdgasnetzes auf Wasserstoff gemeinschaftlich vorantreiben – Ziel ist eine zukunftsfähige Energieversorgung auf H2-Basis mit überregionaler Anbindung

Erfurt. (11.03.2024) Im Rahmen einer Wasserstoff-Konferenz haben die Vertreter der Netzbetreiber GASCADE (Kassel), Ferngas (Schwaig b. Nürnberg) und TEN (Erfurt) eine Grundsatzvereinbarung für die Umstellung ihrer Gasleitungsinfrastruktur auf Wasserstoff unterzeichnet. Alle drei Netzbetreiber erbringen in Thüringen mit ihrer Gasnetzinfrastruktur wesentliche Versorgungsleistungen.

Ziel der Vereinbarung ist es, festzulegen wie Teile der Netzinfrastruktur für den Transport und die Verteilung von Erdgas auf Wasserstoff transformiert werden. Neben der Leitungsumstellung sind dafür auch teilweise neue Netzstrukturen aufzubauen. Die Zusammenarbeit betrifft dabei die Netzebene der Fernleitungen (GASCADE, Ferngas) sowie die Verteilernetzebene (Ferngas, TEN Thüringer Energienetze). Konkret vereinbart wurde von den Projektpartnern der enge Austausch bei zwölf Gasnetzvorhaben in ganz Thüringen, deren Umsetzung bis zum Jahr 2029 geplant ist.

Vorgesehen sind Netzkopplungen bzw. Netzanschlüsse zwischen den Gasnetzprojekten der Partner. Zudem wird mit der Festlegung von Umstellzeitpunkten von Bestandsleitungen der Partner von Erdgas auf Wasserstoff begonnen – dabei wird unter anderem die konkrete technische Umsetzung der dafür erforderlichen Maßnahmen dargelegt. Mit der Vereinbarung wird weiterhin ein deutliches Signal an potenzielle Thüringer Wasserstoffkunden in Industrie und energieintensivem Mittelstand gesendet.

Als Ziel der Zusammenarbeit hebt Ulrich Benterbusch, Geschäftsführer von GASCADE, hervor: „Die infrastrukturelle Anbindung Thüringens an das deutsche Wasserstoff-Netz ist ein entscheidender Schritt, um Thüringen noch zukunftsfähiger zu machen. Dekarbonisierung ist eine Notwendigkeit und mit dem schnellen Aufbau der benötigten Wasserstoff-Infrastruktur schaffen wir die Sicherheit für die Industrie, langfristig mit dem Standort planen zu können. Dafür bringen wir den Wasserstoff nach Thüringen.“

Dass die Transformation der Energieinfrastruktur den Blick aus mehreren Perspektiven und Partnerschaften erfordert, betont auch Antje Dimitrovici, Geschäftsführerin der Ferngas: „Wasserstoff muss nach Thüringen kommen und in der Fläche verteilt werden. Mit der heute vereinbarten Kooperation setzen wir unseren Ansatz der partnerschaftlichen Zusammenarbeit auf den bewährten Netzebenen fort. Die bilaterale Zusammenarbeit und auch schon laufende Pilotprojekte wie TH2ECO werden so konsequent weiterentwickelt und ergänzt.“

„Für die TEN Thüringer Energienetze kann der geplante Umstieg von fossilem Erdgas auf Wasserstoff nur gelingen, wenn wir unsere regionale Netzstruktur koordiniert und planvoll mit übergeordneten und überregionalen Wasserstoffnetzen verbinden“, erklärt Ulf Unger, Geschäftsführer TEN Thüringer Energienetze die Notwendigkeit der Kooperation. „Mit den Partnern GASCADE und Ferngas ergänzen wir uns hier über die Verteil- und Transportebenen. So ist eine leistungsfähige H2-Infrastruktur für ganz Thüringen realistisch und machbar.“

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BILDINFORMATIONEN:

v.l.n.r.: Dr. Dirk Flandrich (GASCADE), Minister Bernhard Stengele (TMUEN), Ulrich Benterbusch (Geschäftsführer GASCADE), Minister Wolfgang Tiefensee (TMWWDG), Ulf Unger (Geschäftsführer TEN Thüringer Energienetze), Stefan Reindl (Sprecher des Vorstandes, TEAG Thüringer Energie AG), Antje Dimitrovici (Geschäftsführerin Ferngas) © Foto: TEAG Thüringer Energie AG

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