Die Entwicklung eines flächendeckenden Wasserstoffnetzes geht nach dem Wasserstoff-Kernnetz mit dem integrierten Netzentwicklungsplan (NEP 2025 – 2035) in die 2. Runde. Deshalb starten die Betreiber von Übertragungs- und Fernleitungsnetzen (ÜNB und FNB) am 7. Februar 2024 erstmals eine gemeinsame deutschlandweite Infrastrukturabfrage. Die Vereinigung der Fernleitungsnetzbetreiber (FNB Gas e.V.) und der Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) haben dazu eine gemeinsame Pressemitteilung mit den Eckpunkten veröffentlicht:
Die ambitionierten Ziele der Klimaneutralität bis 2045 und die damit verbundene Transformation von Industrie und Energiesystem erfordern eine gemeinsam koordinierte Entwicklung der Infrastrukturen für Strom, Gas und Wasserstoff. Der umfassende Umbau der Energielandschaft führt zu zahlreichen neuen Projekten, Verbrauchern, Erzeugern und Speichern. Um diesen Akteuren Planungssicherheit bezüglich der zukünftigen Energieversorgung zu bieten, ist es entscheidend, dass die Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) und Fernleitungsnetzbetreiber (FNB) die konkreten Bedarfe der Branche kennen. Mit einer Beteiligung an der Marktabfrage unterstützen die Meldenden zudem die Planung des integrierten Energiesystems der Zukunft.
Die ÜNB und FNB setzen nun mit einer erstmalig gemeinsam durchgeführten Abfrage über die Infrastrukturbedarfe für Strom und Wasserstoff einen Meilenstein für die Sektorenkopplung. Mithilfe eigens entwickelter Web-Applikationen werden die Netzbetreiber bestehende und potenzielle Kunden nach ihren zukünftigen Bedarfen befragen. Auf Grundlage dieser Informationen können die Netzbetreiber die entsprechende Infrastruktur bedarfsgerecht entwickeln und so eine verlässliche Energieversorgung der Zukunft sicherstellen.
Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur, unterstützt die gemeinsame Marktabfrage als Genehmigungsbehörde: „Für die Netzentwicklungsplanung in den Bereichen Strom sowie Gas und Wasserstoff ist eine möglichst genaue Prognose zukünftiger Entwicklungen die wichtigste Grundlage aussagekräftiger Ergebnisse. Die Bundesnetzagentur unterstützt die gemeinsame Abfrage der Übertragungsnetzbetreiber und Fernleitungsnetzbetreiber ausdrücklich und möchte für ein reges Feedback seitens der angesprochenen Marktteilnehmer werben. Ein über die Plattform vereinheitlichtes und kanalisiertes Melden von Projekten hilft immens, eine robuste gemeinsame Datengrundlage zu schaffen und so die Qualität und Stichhaltigkeit der Netzentwicklungsplanung weiter zu verbessern.“
Gemäß Energiewirtschaftsgesetz tragen die ÜNB und FNB die Verantwortung für die Erstellung der Netzentwicklungspläne (NEP) für Strom sowie für Gas und Wasserstoff. Zu Beginn eines jeden NEPs werden Szenariorahmen definiert, wobei konkrete Bedarfe und nationale energie- und klimapolitische Zielsetzungen eine entscheidende Rolle spielen. In Vorbereitung auf die Erstellung der Szenariorahmen 2024 führen die ÜNB und FNB vom 7. Februar 2024 bis zum 22. März 2024 die Marktabfrage bei bestehenden und potenziellen Kunden durch.
Die Abfrage zielt darauf ab, Informationen zur zukünftigen Wasserstofferzeugung (einschließlich Power-to-Gas-Anlagen), -speicherung und -verwendung sowie zum Stromverbrauch von Großverbrauchern (einschließlich Großbatteriespeichern) einzelner Marktteilnehmer sowie von Verteilernetzbetreibern (VNB) zu erfassen. Unter Großverbrauchern Strom verstehen die Netzbetreiber Betriebe ab einer künftigen Anschlussleistung von 10 Megawatt. Marktteilnehmer sind aufgerufen, ihre Bedarfe bis zum 22. März 2024 zu melden.
Zu Beginn der gemeinsamen Abfrageplattform am 7. Februar 2024 werden ÜNB und FNB detaillierte Informationen zur Verfügung stellen. Zusätzlich bieten ÜNB und FNB am 14. Februar um 14:00 Uhr ein gemeinsames öffentliches Webinar zur Beantwortung von Fragen der Marktteilnehmer und VNB an. Anmeldungen sind ab dem 7. Februar über die Abfrageplattform möglich.
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Ab dem 7. Februar werden wir unseren Netzkundenweitere weitere Informationen zu der Infrastrukturabfrage zukommen lassen.